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“Mein Kind wurde nicht zum Geburtstag eingeladen”: 4 Schritte, wie du jetzt reagieren kannst

“Mein Kind wurde nicht zum Geburtstag eingeladen” – Was du jetzt machen kannst

Der Kindergeburtstag ist für unsere Kinder eines der Highlights des Jahres. Die Einladung zu einer Geburtstagsparty ist in der Kindergarten- und Grundschulzeit oft ein großes Ereignis. Eine der schlimmsten „Beleidigungen“ für Kinder ist oft: „Dann lade ich dich nicht mehr zu meinem Geburtstag ein.“ Während wir Erwachsenen das manchmal belächeln, ist es für unsere Kinder oft eine große Enttäuschung.

Eine liebe Followerin auf Instagram berichtete mir kürzlich, dass alle Freunde ihrer Tochter zu einem Geburtstag eingeladen waren – nur ihre Tochter nicht. Dieses Thema hat mich sehr beschäftigt, und daher möchte ich dir meine 4 Schritte geben, wie du in einer solchen Situation reagieren kannst:

Schritt 1: Gefühle fühlen lassen

Hole dein Kind zunächst genau dort ab, wo es jetzt gerade steht und hilf ihm, seine Gefühle zu bennen und einzuordnen. Das könnte so etwas sein wie:

„Du bist ganz traurig, weil du keine Einladung bekommen hast.“

„Du bist enttäuscht, weil du dachtest, du könntest auch zu Annikas Geburtstagsfeier.“

„Du bist wütend auf Annika, weil sie dich nicht eingeladen hat.“

„Du bist verunsichert, weil du eigentlich dachtest, dass Annika eine gute Freundin von dir ist.“

Ganz wichtig hierbei: alle Gefühle sind ok und dürfen auch erst einmal gefühlt werden. Dein Kind darf wütend sein, dein Kind darf traurig sein und weinen. Das ist ganz normal und unheimlich wichtig, dass diese Gefühle unseren Kindern nicht abgesprochen werden.

Sag das auch direkt deinem Kind:

„Es ist ok wütend/traurig/enttäuscht usw. zu sein.“

Und dann geht es direkt zum 2. Schritt

Schritt 2: Trösten und Empathie zeigen

„Ich bin für dich da.“ Nimm dein Kind in die Arme und tröste es. Zeige Empathie, aber lass dich nicht zu sehr in die Gefühlswelt deines Kindes reinziehen. Du bleibst ruhig und bist der Fels in der Brandung.

Ich weiß, es ist auch für dich traurig dein Kind so zu sehen. Aber versuche in solchen Momenten daran zu denken, dass du es leider nicht vor allen Enttäuschungen des Lebens bewahren kannst. Und das jetzt hier eine gute Möglichkeit ist um ihm etwas Wichtiges fürs Leben beizubringen und eine gute Übung, um mit solchen Situationen klarzukommen.

Du bleibst also ruhig und sagst dann: „Ich kenne das Gefühl. Ich wurde auch schon einmal nicht auf eine Geburtstagsfeier eingeladen.“

Total egal, ob das stimmt oder nicht.

Es hilft deinem Kind sooo sehr, diese Worte von dir zu hören. Denn für dein Kind bist du einer der wichtigsten Menschen auf der Welt. Und wenn sogar dir schon einmal so etwas passiert ist, dann liegt es ja wahrscheinlich nicht am Kind selbst. Wenn du eine echte oder ausgedachte Geschichte von genau derselben Situation von dir selbst erzählst, dann fühlt es sich weniger einsam und als Außenseiter.

Schritt 3: Erklären und Selbstliebe fördern

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt um deinem Kind folgendes zu erklären:

„Nicht jeder muss dich mögen, wichtig ist nur, dass du dich selbst magst.“ Wir können anderen Menschen nicht vorschreiben, wen sie zu ihren Feiern einladen müssen. Wir können nicht kontrollieren, was andere Menschen über uns denken oder zu uns sagen. Aber wir können trainieren, wie wir selbst mit Zurückweisungen umgehen. Und der größte Schlüssel dafür heißt „Selbstliebe“.

Also frag dein Kind: „Was magst du denn an dir?“ Und überlegt gemeinsam, welche Stärken dein Kind hat. Was kann es gut? Was hat es in der letzten Zeit gelernt? Wann war es selbst ein guter Freund/ eine gute Freundin?

Eine gute Möglichkeit, um die Selbstliebe zu fördern bietet das Kartenspiel von Superlöwe, welches zum Einen Kommunikationskarten mit spannenden Fragestellungen enthält, aber auch Stärkungskarten mit positiven Affirmationen für Kinder.

Vielleicht haltet ihr diese Stärken sogar bildlich irgendwo fest: ihr bastelt eine Collage oder schreibt zumindest einmal alles auf, was euch so einfällt.

Lass dein Kind sich selbst umarmen und zu sich selbst sagen: „Ich mag mich, genau so, wie ich bin.“

Schritt 4: Alternative und Königsdisziplin

Ich bin mir sicher, dass du bis hierhin dein Kind schon ziemlich gut aufgebaut hast. In einem letzten Schritt könntet ihr jetzt gemeinsam überlegen, was ihr noch machen könnt, damit es deinem Kind besser geht. Einfache Dinge sind zum Beispiel das Lieblingslied anmachen und dazu tanzen, nach draußen gehen und eine Runde Fußball spielen, vielleicht auch mal als Ausnahme eine kleine Süßigkeit (aber hier vorsichtig sein, denn Frust sollte nicht durch Naschen kompensiert werden). Ihr könnt euch auch etwas Besonderes für den Tag der Geburtstagsfeier überlegen. Vielleicht so etwas wie: „Dann gehen wir da auf den coolen Spielplatz oder wir machen eine Fahrradtour.“ Irgendetwas Anderes, auf das sich dein Kind freuen kann.

Wenn du alle 4 Schritte der Reihe nach durchgehst, wir dein Kind schon eine Menge gelernt und aus der negativen Erfahrung eine positive gemacht haben.

Wenn du magst, können dein Kind und du dich an der Königsdisziplin versuchen. Und die da heißt: „Freundliche Konfrontation“. Dein Kind weiß wahrscheinlich gar nicht genau, warum es nicht eingeladen wurde. Ihr könnt gemeinsam besprechen, dass es freundlich zu Annika gehen kann und dann so etwas sagt wie. „Es ist ok, dass du mich nicht eingeladen hast, aber ich war gestern ganz schön traurig/wütend/enttäuscht deswegen, weil ich dachte, dass wir 2 doch richtig gute Freunde sind. Kannst du mir vielleicht erklären, warum ich nicht eingeladen wurde?“

Damit zeigt niemand mit dem Finger auf jemand Anderen und doch werden die Gefühle klar kommuniziert und das Bedürfnis nach Verständnis kann erfüllt werden. Wenn dein Kind noch kleiner ist (so bis 4 Jahre), dann könntest du auch die Eltern von Annika anrufen und ähnlich reagieren: „Ich weiß, es können nicht alle Kinder eingeladen werden und es ist auch ok für uns und wir kommen damit klar, aber ich war gestern doch ein bisschen verwundert, weil ich eigentlich dachte das [Name deines Kindes] sich richtig gut mit Annika versteht. Gibt es da einen bestimmten Grund, den ich vielleicht nicht kenne?“

Auch hier wieder: Freundlichkeit siegt. Keine Schuldzuweisungen, sondern nur für dich selbst das Gefühl, dein Bedürfnis nach Aufklärung zu erfüllen und authentisch zu deinen Gefühlen zu stehen.

Ich hoffe ich konnte dir mit diesen 4 Schritten ein bisschen weiterhelfen. Hinterlasse gerne einen Kommentar und teile deine Erfahrungen, so dass auch andere Eltern davon lernen können.

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