Was sind Gefühle?
Gefühle sind schon eine komplizierte Sache. Wie uns das Wort schon verrät, bedeutet es, dass wir etwas Bestimmtes fühlen. Diese verschiedenen Empfindungen kommen und gehen. Oft reagiert unser Körper auf unsere Gefühle, manchmal wird uns ganz warm, manchmal bekommen wir eine Gänsehaut, manchmal schwitzige Hände, manchmal laufen Tränen und manchmal müssen wir einfach grinsen.
Alle Menschen haben Gefühle und alle Gefühle sind wichtig.
Auf der einen Seite gibt es Gefühle, die wir immer sehr gern haben, wie zum Beispiel Freude, Glück, Liebe oder Mut. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Gefühle, die sich für uns nicht so schön anfühlen, das sind dann zum Beispiel Traurigkeit, Wut, Ekel oder auch Angst. Aber auch diese Gefühle sind sehr wichtig für uns Menschen, denn sie möchten uns immer etwas mitteilen.
Unsere Aufgabe ist es dann, herauszufinden, warum wir uns gerade so fühlen, wie wir uns fühlen.
Wir halten also einmal kurz fest: es gibt ganz viele Gefühle und alle Gefühle sind wichtig für uns Menschen. Manche Gefühle fühlen sich gut an, andere eher weniger gut. Wenn wir ganz tief in uns hineinhören, dann finden wir heraus, wie wir uns gerade fühlen und warum wir uns fühlen, wie wir uns fühlen.
Wir Menschen haben nämlich einen integrierten Gefühlskompass in uns. Und wenn wir in der Familie und mit unseren Freunden über unsere Gefühle sprechen, dann können wir diesen Kompass auch immer besser lesen.
Wenn wir genau wissen, warum wir gerade ein bestimmtes Gefühl haben, dann können wir in einem nächsten Schritt überlegen, ob wir dieses Gefühl gerne beibehalten möchten oder ob wir es lieber wieder loswerden wollen.
Wenn wir das Gefühl behalten möchten, dann sollten wir einfach die Dinge tun, wegen denen wir dieses Gefühl erst bekommen haben. Wenn wir also total glücklich sind, weil wir draußen in der Sonne spielen, dann sollten wir einfach draußen weiter spielen. Wenn ich mich mega-mutig fühle, weil ich auf den Baum geklettert bin, dann kann ich nochmal auf den Baum klettern.
Wenn wir aber ein Gefühl erkannt haben, dass uns nicht so gut gefällt, dann können wir mal überlegen, ob es Dinge gibt, die wir tun können, damit es uns wieder besser geht. Wenn ich also traurig bin, weil es draußen regnet und ich deshalb nur im Zimmer hocke, dann könnte ich ja einfach Regensachen anziehen, einen Schirm mitnehmen und durch die Pfützen hüpfen. Oder wenn ich total wütend bin, weil mein kleiner Bruder mir meine mühevoll aufgebaute Spiellandschaft zerstört hat, dann mache ich vielleicht einmal den Indianerschrei (wie der geht, verrate ich dir im Videokurs zum Superlöwen-Spiel) und boxe drei mal in mein Kissen, damit meine Wut etwas rausgelassen werden kann und dann baue ich wieder alles auf – dieses Mal dann vielleicht an einem etwas sichereren Ort.
Gefühle helfen uns, uns selbst besser zu verstehen. Unsere Gefühle gehören zu uns genau so, wie unsere Arme und Beine. Wir sollten immer auf unsere Gefühle hören, denn sie zeigen uns den Weg.
Mit Kindern über Gefühle sprechen
Gefühle benennen: “Ui, du bist aber wütend gerade.” “Ich sehe, du bist traurig.” “Ich glaube du hast Angst.” “Kann es sein, dass du gerade sehr glücklich bist?” “Wow, da bist du aber ganz schön stolz, dass du dein Seepferdchen geschafft hast oder?” “Das war total mutig, dass du bis oben hochgeklettert bist.”
Mit dem Superlöwenspiel über die einzelnen Gefühle sprechen. Wann habt ihr euch mal so gefühlt? Fühlt sich das gut oder schlecht an? Was könntest du machen, damit du dich wieder so fühlst? Oder was könntest du machen, damit es dir wieder besser geht?
Gefühle nachspielen: Pantomime: Gefühle erraten
Gefühle malen. Alles ist erlaubt.